Die Adels- und Ritterfamilie von Eys
Bezüglich
der
Familie
von
Eys
gehen
die
Nachkommen
dieser
Familie
nach
den
Berichten
von
Félix-Victor
Goethals
et
le
fonds
Goethals
de
la
Bibliothèque
royale
de
Belgique,
No
1226
zurück
auf
einen
Ritter
am
Hofe
Kaiser
Karls
des
Großen.
Er
war
ein
starker
Ritter
mit
dem
Namen
Gerhard
von
Eys,
der
Kaiser
Karl
d.
G.
nach
Spanien
gefolgt
war,
um
die
Sarazenen
und
die
afrikanischen
Mohammedaner
zu
vertreiben,
die
einen
Teil
des
spanischen
Königreichs
besetzt
hatten
(ggf.
der
Kriegszug
nach
Spanien
im
Jahr
778).
Dieser
Ritter
war
einer
von
20
Rittern,
die
im
Einzelkampf
gegen
20
Mauren
kämpften.
Ritter
Gerhard
von
Eys
kämpfte
gegen
den
maurischen
Prinzen.
Nachdem
er
mit
Unterstützung
seiner
Gefährten
die
Mauren
und
den
Prinzen
besiegt
und
getötet
hatte,
kehrte
er
siegreich
zurück.
Vor
dem
Kampf
trug
er
auf
seinem
Schild
ein
goldenes
Kreuz
auf
weißem
Feld.
Um
den
Sieg
mit
dem
Blut
der
Mauren
zu
demonstrieren,
die
er
zu
Boden
gebracht
hatte,
behielt
er
zwar
das
genannte
Kreuz
im
Wappen,
das
weiße
Feld
wurde
aber
in
rot
geändert
und
als
Helmschmuck
plazierte
er
auf
seinem
Wappen
einen
Mauren
mit
halbem
Körper,
dessen
Kopf
mit
einem
roten
Turban
geschmückt ist.
Der
genannte
Ritter
wurde
von
Kaiser
Karl
dem
Großen
beauftragt,
die
Landesgrenzen
gegen
die
Friesen
und
andere
Nordvölker
zu
schützen,
die
oft
über
das
Meer
kamen
und
Beutezüge
durch
die
Gebiete
(auch
Herzogtum
Jülich)
machten.
Dieser
Ritter
nahm
seinen
Alltagswohnsitz
dort,
wo
heute
das
Dorf
Eys
(Niederlande)
liegt,
um
von
dort
aus
auf
die
Beutezüge
der
genannten
Völker
in
seiner
Eigenschaft
als
Heerführer
und
Präfekt
der
Grenzen
des
genannten
Gebietes
aufzupassen.
Seine
Nachkommen
behielten
dort
ihren
Wohnsitz
bei.
In
der
Folgezeit
wurde
dort ein Dorf mit Pfarrkirche errichtet, was zu einem Lehen der Grafen und Herzöge von Jülich wurde. Ritter Gerhard von Eys starb im Jahre 829.
Als Nachfolger und Lehnsträger wird Ritter Gerhard II. von Eys genannt, gestorben im Jahre 863.
Ritter Gerhard III., der traditionsgemäß als ältester Sohn den gleichen Vornamen wie sein Vater trug, war ebenfalls verheiratet.
Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor, zwei Söhne und eine Tochter. Er starb im hohen Alter im Jahre 885.
Ritter Gerhard IV., Lehnsherr von Eys, war auch verheiratet; er starb im Jahre 917.
Ritter Gerhard V., Lehnsherr von Eys, verheiratet, starb im Jahre 953.
Ritter Gerhard VI., Lehnsherr von Eys, verheiratet, starb im Jahre 995.
Ritter Gerhard VII., Lehnsherr von Eys, verheiratet, starb im Jahre 1035.
Wie viele große Herren war auch Ritter Gerhard VIII. verpflichtet, den Schutz des Herzogs von Jülich zu suchen. Er starb ohne Kinder und sein
jüngerer Bruder Arnold wurde Lehnsherr von Eys. Er war verheiratet. Aus der Ehe entsprossen mehrere Kinder. Er starb im Jahre1099. Arnolds
ältester Sohn trat die Nachfolge in der Lehnsherrschaft von Eys an. Er war verheiratet und starb im Jahre 1135. Herman von Eys, sein ältester
Sohn folgte ihm, er war verheiratet und hatte mehrere Kinder. Er starb im Jahre 1180. Sein ältester Sohn Gerhard, der 9. seines Namens, wurde
Lehnsherr von Eys. Er starb im Jahre 1240. Er hatte mehrere Kinder, u.a. Arnold, Herman und Gilles, der ein tapferer Ritter beim Herzog Johan
von Brabant war, der - um ihm für seine Interessen zu gewinnen - ihm ein Lehen von fünf Mark pro Jahr aus dem zu Gulpen begründeten
Bodenrecht heraus gab (Anmerkung:"Mark" war im Mittelalter eine Gewichtseinheit bei Edelmetallen. In Limburg galt die Kölner Mark, die
233,885 g entsprach, d.h. fünf Mark sind 1,17 kg Silber.). Gulpen gehörte dem genannten Herzog. Es ist belegt, dass der genannte Gilles im Jahre
1303 ein Vasall des genannten Herzogs war. In der Schenkungsurkunde aus dem Jahre 1300 mit dem Wortlaut: „Messire Gilles von Eys, Ritter,
Lehnsherr des Landes von Eys im Herzogtum Jülich begab sich im Jahre 1300 als Vasall des Herzogs Jean von Brabant …, der ihm 5 Mark aus
Bodenrecht von Gulpen zu geben versprach. Verheiratet" benutzte Ritter Gilles das gleiche Wappen wie der oben genannte Ritter Gerhard von
Eys. Nach dem Tode seiner o.g. Brüder wurde die Lehnsherrschaft von Eys auf einen Sohn, Gerhard genannt, überlassen. Er starb im Jahre 1310,
ohne Nachkommen zu hinterlassen.
Gilles sein zweiter Sohn, wurde Lehnsherr von Eys, heiratete und bekam einen Sohn, Arnold genannt, der Lehnsherr von Eys wurde, und einen
anderen Sohn Johan, der die Dame Elisabeth von Beusdal heiratete zu den Bedingungen, den Namen und das Wappen von Beusdal der
genannten Familie von Beusdal anzunehmen. Dieser Familienzweig nannte sich von nun an von Eys, genannt Beusdal, über den noch
ausführlich berichtet wird.
Arnold, Johans Bruder, - so sagt ein Relief des Herzogs von Bourgoigne - heiratete im Jahre 1365 und bekam einen Sohn Hermann.
Hermann erhielt die Lehnsherrschaft von Eys vom Herzog von Jülich, heiratete und hatte zwei Töchter: Hedwige, weltliche Stiftsdame zu
Munsterbilsen und danach verheiratet mit Ritter Gerhard van Goer; Elisabeth, die Leonard von Benseradt, Lehnsherr von Meer, heiratete.
Ein weiterer Messire Gilles von Eys, Ritter, Zweiter seines Namens, erhielt durch den Herzog von Jülich 1359 sein Land von Eys wieder als Lehen
(in der Urkunde fehlt der Zusatz „verheiratet", d.h. er war nicht verheiratet).
Messire Arnold von Eys, verheiratet, wurde nach dem Tode seines genannten Bruders Gilles Nachfolger in der Lehnsherrschaft von Eys, was der
Herzog von Jülich im Jahre 1363 in einer Urkunde bestätigte.
Messire Herman von Eys, Ritter, verheiratet, wurde Nachfolger im Land und der Lehnsherrschaft von Eys, was der Herzog von Jülich im Jahre
1369 bestätigte.
Alle drei: Messire Gilles, Messire Arnold und Messire Herman benutzten das gleiche Wappen wie Ritter Gerhard von Eys, aber ohne den
Helmschmuck.
Der Erstgeborenenzweig ist in Zerissenheit untergegangen. Das Lehen war männlicher Natur und fiel auf John von Eys zurück. Aber dieser
vernachlässigte die Nachfolge und der Herzog von Jülich gab das Lehen an Marie von Palant, Dame von Wittem. Nach einer bekannt
gewordenen Übereinkunft traf diese mit den oben genannten Töchtern eine Abmachung, daß diese im Besitz des genannten Landes blieben
und was das männliche Lehen betraf und was dafür zu bezahlen war, durch Messire Johan von Eys, ihrem Onkel, erfüllbar sei, der mit Elisabeth,
Erbin der Familie von Beusdal, verheiratet ist. Diese Übereinkunft und Verzicht auf das Recht des männlichen Nachfolgers als Lehnsherr bei der
Familie von Eys - wie es die Erfüllung der Auflage des Herzogs von Jülich verlangt hätte -, ist belegt, denn die beiden Fräulein von Eys finden sich
in der genealogischen Aufstellung wieder und es ist aufgezeichnet, daß im Jahre 1443 in einem Kontrakt, die Nachkommen das genannte Land
für 4000 Escus zurückgekauft haben. Daraus entstanden später große Streitigkeiten über die Nachfolgeschaft der Herrschaft Eys und das
Verhältnis zu den männlichen Vertretern, die in der Umgebung von Aachen wohnten, war sehr gespannt. Dieser Sachverhalt und die weitere
Genealogie der Familie von Eys wird dadurch erschwert, dass im Jahre 1369 das Schloss von Eys zerstört und damit die Originaldokumente
abhanden gekommen sind und weiterhin die Familie von Eys von der Pest, die 1349/1350 in Europa wütete, nicht verschont blieb. Auch hatten
die einzelnen Zweige der Familie von Eys viele Kinder. Insbesondere gibt es für die Zeit des 14. Jahrhunderts verschiedene Dokumente mit dem
Namen Gilles, welches die Zuordnung zu den einzelnen Familienzweigen erschwert. Diese Zeit des 14. Jahrhunderts dürfte auch die Zeit
gewesen sein, wo die Familienzweige auseinander gerissen wurden. Die Zerstörung des Schlosses von Eys steht im Zusammenhang mit
verschiedenen Kriegen, die von 1337 bis 1443 den niederländischen Raum heimsuchten. Erbfolgekriegen zwischen den Königen von England
und von Frankreich um den französischen Thron; Kriege zwischen dem französischen König, der Erbansprüche auf das Herzogtum Brabant
erhob, und niederländischen Adligen, Handwerkern und Bauern; Widerstandsbewegungen gegen Städte und Landesherrschaft; durch
Pateinahmen für oder gegen den französischen König u.ä.).
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